Ein großer Sandkasten…wie geil ist das denn.

Nach einer Nacht in dem bisher schlechtesten Quartier unserer Reise zu einem viel zu hohen Preis sind wir heute Morgen in Richtung Douz aufgebrochen. Vorbei an den Höhlenwohnungen Matmartas fuhren wir durch das erste Stück Wüste unserer Reise. Noch auf gut asphaltierten Wegen ging es durch eine sich unterhaltsam verändernde Landschaft. Die Berglandschaft wechselte in eine Ebene, die Steinwüste mischte sich langsam mit einer roten Sandwüste die dann von einer weiteren Sandwüste mit hellerem Sand abgelöst wurde. Gleichzeitig hingen dunkle Wolken am Himmel doch wirklich geregnet hat es am heutigen Tag nicht. Circa 50 km vor Douz erlaubten wir uns eine Rast mitten im Nichts. Wir hatten gerade das erste „Achtung Dromedare queren“-Schild passiert und in Sichtweite befand sich ein Gebäude mit zwei Räumen und ohne Dach auf dem WC zu lesen war. Allein das wollte schon betrachtet werden. Gesellschaft leisteten uns drei Esel die still vor sich hin grasten. Tatsächlich findet sich in der Wüste neben Sand und Stein auch so manchen Grasbüschel von offenbar nicht schlechtem Geschmack. Nach unserer Rast fuhren wir gemütlich weiter in Richtung unseres Domizils für die nächsten zwei Wochen. Der Weg war, da sind wir uns beide einig, schon ein eindrucksvolles Erlebnis. Außer Wind Sand und ein paar Steinen befand sich nämlich im Umkreis von einigen Kilometern (oder zumindest soweit unser Auge blicken konnte) nichts außer uns und den Motorrädern. Ein Nichts scheint vielleicht vorerst Langweilig aber es fasziniert ungemein und hat etwas Beruhigendes mit einer Prise Respekt wegen der ungewohnten Weite der Landschaft.

Douz selber stellte sich als netter heraus als wir von den vorhergegangenen Dörfern vermutet hatten. Geschützt durch Hecken liegt die Oasenstadt am Anfang der Sahara und ist schon lange ein Ziel vieler Urlaubsbusse aus Jerba und Sousse die viele Touristen für das Wüstengefühl hierherfahren. Neben den Pauschaltouristen finden auch viele Motorrad und 4×4 Piloten Ihren Weg in den Ort. Ein paar Jeeps hatten wir bereits getroffen aber von einer großen Masse kann nicht die Rede sein. Für uns stelle sich erst einmal die Herausforderung unsere Wohnung zu finden. Vorab reserviert und mit einer netten Erklärung ausgestatten bedurften wird jedoch leider doch ein wenig der Hilfe Einheimischer die zwar selber keinen Plan hatten wohin aber uns erzählten das sie alles genau wissen. Durch ein wenig weiteres Fragen sind wir tatsächlich an unserem Haus angekommen. Es ist sehr schön, geräumig, sauber, von einer Mauer geschützt und nicht in der Touristen Zone. Genau unser Ding also. Da wir Selbstversorger sind, bestand unsere erste Handlung in der Essensbeschaffung. Hierfür führte uns der Vermieter auf den Markt (mittwochs ist Wochenmarkt in Douz – wie praktisch) und zeigte uns den örtlichen Supermarkt für Einheimische – gut ausgestattet und nicht überteuert – und mit Nutella! Danach gönnten wir uns noch Kaffee und Tee mit unserem Vermieter auf dem belebten Marktplatz in Douz im Schatten eines Baumes. Die Wolken hatten sich verzogen und es wurde richtig nett warm. Nächte Woche Mittwoch werden wir hoffentlich die Chance nutzen und uns den Markt und sein Treiben noch etwas näher an zu sehen.

Der erste Eindruck von Douz ist sehr nett. Mal sehen, was uns noch alles erwartet – der große Sandkasten sieht doch sehr verlockend aus! Wir haben übrigens auch unsere ersten Dromedare gesehen und gestreichelt. Putzig und viel kleiner als gedacht, die Tiere…nein, es waren keine Baby Dromedare…;-)

 

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