Ab in den „kalten“ Norden

Nach unserem schönen Aufenthalt mussten wir uns heute leider von den wundervollen Sanddünen des Erg Chebbi verabschieden und den Weg Richtung Norden antreten. Die Lange Strecke nach Fés haben wir in zwei Teile eingeteilt damit die Strecke nicht zu lang wird. Als erstes sind wir heute bis Midelt gefahren. Ein alte französische Garnisonsstadt, die, so lesen wir, nicht viel an Kultur zu bieten hat. Das ist für uns nicht ganz so schlimm, da wir uns mehr auf ein Bett und ein gutes Abendessen freuen um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln. Der heutige Tag führte uns also weg von den Sanddünen des Erg durch die schwarze Wüste (Desert noir), die alle beide zur Sahara gehören.

 

Kurze Notiz für Besserwisser: Entgegen der landläufigen Meinung, besteht die Sahara nicht nur aus Sandwüste, sondern ist vor allem eine Stein- und Geröllwüste, auch Hamada genannt. Nur annähernd zwanzig Prozent der neun Millionen Quadratmeter sind von den sandigen Gebieten (Erg) bedeckt. Diese haben natürlich ihren besonderen Reiz und verfehlen auch bei uns beiden nicht seine Wirkung. Die Stille und Schönheit der Dünen lassen uns beide immer wieder von unserer Zeit in diesen Regionen schwärmen und lassen durchaus manchmal den Wunsch durchkommen im Alltag doch nur mal kurz in die Ruhe des Ergs zurück zu kehren.

 

Wir folgten heute also der Straße über Ar-Rachidia (oder auch Errachidia) durch den hohen Atlas, bis nach Midelt im Mittleren Atlas, durch palmengesäumte Täler, einsame Hochebenen und luftige Bergstraßen. Entgegen unser Hinfahrt über Marrakesch – Skoura war die Überfahrt über das Atlas Gebirge diesmal wesentlich „sanfter“ und weniger hoch – da hat sich Carina gefreut. Den Anblick entnehmt ihr am besten den Bildern und Videos. Ebenfalls wurden am Straßenrand immer wieder jede Menge Äpfel angeboten. Hier scheinen die Äpfel schon früher reif zu sein als bei uns (oder kennen wir uns da einfach nur nicht so gut aus) und sehen sehr schmackhaft aus. Leider ist Mathias nicht dazu gekommen einen zu kaufen und zu probieren, da die Navigatorin dafür keinen Pausenstopp eingeplant hatte.

 
 

Desert noir:

 

Palmentäler:

 

Hoher Atlas:

 

Hochebene:

 

 

In Midelt haben wir unsere Unterkunft (etwas außerhalb des Zentrums gelegen) gut gefunden. Als wir anhielten, kam sehr bald ein Junge vorbei und blieb bei uns stehen. Viel französisch schien er nicht zu sprechen, dafür bedeutete er uns mit „Händen und Füßen“, dass er Carinas Handschuhe haben wolle. Darüber konnten wir, als wir es endlich verstanden hatten, dann doch nur herzhaft lachen. Ein bisschen dreist war das ja nun schon.

 

Während dem Abendessen zog hier ein riesiger Sturm mit Gewitter und jede Menge Regen auf. Während er draußen immer noch wütet, sind wir froh ein Dach über dem Kopf zu haben, auch wenn es Carina selbst drinnen noch viel zu kalt ist (es sind immerhin nur noch 25 Grad hier). 😉

 

Morgen geht es weiter in Richtung Fés. Wobei … es könnte sein das wir noch einen Abstecher machen. Carina möchte noch Affen sehen. Mal sehen was wir da so machen können.