Gorges du Dades

Nach einem etwas längeren Schlaf haben wir heute ein tolles Frühstück serviert bekommen mit dem obligatorischen, lecker süßen Pfefferminztee. Mathias hat inzwischen wieder (wie schon in Tunesien) seine Leidenschaft für das Warmgetränk entdeckt und lässt fast keine Gelegenheit aus sich daran zu laben. Daneben gab es marokkanische Pfannkuchen und Brot sowie als Aufstrich Honig, Aprikosenmarmelade und etwas von uns noch undefiniertem. Es schien eine Art Margarinenersatz zu sein, also ein Fett, sah aber aus wie Ziegenkäse. Davon haben wir also nicht viel probiert. Der Rest aber hat uns Kraft für den Tag geben und so sind wir dann gegen 11:00 Uhr tatsächlich zu den Gourges du Dades aufgebrochen. Ein Landstrich der, da sind sich viele Reiseführer und Landkarten einig, viel an landschaftlicher Schönheit zu bieten hat. Die Anreise über die Landstraße war relativ eintönig, lediglich der am Horizont immer präsente Hohe Atlas gab Anlass zum Staunen, und so freuten wir uns beim Abbiegen auf die Straße in die Schlucht über die abwechslungsreiche und schöne Landschaft. Das Tal, umrandet von leuchtend rot schimmernden Bergen, bietet eine Vielzahl von Grüntönen und interessanten Gebäuden. Am Straßenrand fanden sich immer wieder kleine Geschäfte, die Tücher, glitzernde Steine, Rosenwasser und andere Souvenirs aus der Region anboten, ebenso wie kleine Cafés, Restaurants, jede Menge Kasbahs und kleine Hotels. Am Anfang der Strecke trafen wir tatsächlich auch verhältnismäßig viele Touristen. Immerhin zwei Motorradfahrer, ein italienisches und ein französisches Pärchen. Doch je weiter wir entlang dem Tal fuhren, desto weniger Autos trafen wir, desto weniger Geschäfte und Hotels gab es am Straßenrand und desto schöner wurde die Landschaft. Die Touristen die schon den Anfang des Tals so toll fanden, dass sie wohl dachten alles gesehen zu haben und umdrehten, haben wohl das Beste verpasst. Dafür mussten wir allerdings wieder einige Serpentinen und Berge überwinden und durch eine enge Schlucht fahren, aber es hat sich gelohnt. Am Ende der Strecke drehten wir um (da wir sonst eine Piste hoch übers Gebirge auf ca. 3000 Meter hätten fahren müssen) und fuhren den selben Weg zurück. Trotzdem war die Landschaft wieder beeindruckend, da die andere Perspektive und das andere Licht (es wurde langsam Abend) wieder alles anders aussehen ließen.

 

Auch hier könnten wir wohl wieder ewig die tolle Landschaft versuchen zu beschreiben. Doch wir versuchen das lieber mit Bildern darzustellen, auch wenn das ganze in echt wohl noch viel beeindruckender gewirkt hat.

Am Abend waren wir sehr erschöpft vom Tag und genossen auf der Dachterrasse den wunderschönen Sonnenuntergang, wobei Mathias leider nicht wirklich zum Fotografieren kam, da seine Kamera von Samad, dem kleinen Sohn der Familie, in Beschlag genommen wurde. Der Fernauslöser schien ihn sehr zu faszinieren…anbei auch eines der Kunstwerke. Und danach gab es mal wieder ein fantastisches Essen, mit frischem Gemüse und Obst aus dem Garten. Hier probierten wir auch das erste Mal Feigen, die wirklich sehr lecker schmeckten.