Der Autozug

Unsere ersten zwei Anreisetage verbrachten wir mit wenig Fahren und viel Warten. Unser Gepäck hatten wir vorgestern Abend schon soweit zusammen und mussten gestern Morgen „nur noch“ alles aufladen. Selbstverständlich hatten wir aber noch einiges an Proviant mitzunehmen, damit Carina bei Laune bleibt. Das und eine letzte Aufräumaktion in unserer Wohnung führten zu einer kleinen „Verzögerung im Betriebsablauf“ (Zitat: DB). Glücklicherweise hat Mathias vor der Abfahrt noch einen Kontrollgang durch die Wohnung gemacht und dabei seine Papiere gefunden, ohne die eine Einreise nach Marokko wohl schwierig geworden wäre. Obwohl wir natürlich erst später als geplant losfuhren, waren wir doch viel zu früh in Düsseldorf beim Autozug. CheckIn und einsortieren gestalteten sich problemlos. Lediglich das Einfahren in den unteren Teil des Autozuges gestaltete sich insbesondere für Mathias als interessant. Die Deckenhöhe von tatsächlichen 1,60 m gab es eigentlich überhaupt keinen Platz mehr für seinen Kopf. Glücklicherweise hat der Helm die unzählbaren Begegnungen von Stahldecke und Kopf etwas gedämpft und Mathias konnte sein Motorrad noch aus eigener Kraft an seinem temporären Parkplatz abstellen. Das Verzurren übernahmen für uns dann die geübten Herren des DB Autozugs und wir konnte uns vier Stunden auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof vertreiben.

Die Zeit verging, tendenziell langsam, und die einzige bemerkenswerte Begegnung war die mit „dem Spanier“ (Name unbekannt) der uns in gebrochenem Englisch erklärt hat, dass er in vier Tagen die Strecke von Südspanien nach Dänemark gefahren ist. Nicht schlecht müssen wir ihm da neidlos zugestehen, das wäre ja auch etwas für unsere Anreise gewesen. Bedenken wir aber den zweiten Teil der Geschichte, glauben wir, dass wir die bessere Wahl getroffen haben. Unser Spanier hat nämlich nur Geld für Benzin eingeplant und sich in den Tagen nur von Wasser und Erdnüssen ernährt. Eine interessante Diät wie wir finden, doch wir beide wissen, dass es nicht unbedingt zum unserem Erholungswert beiträgt sich eine strenge Diät und die Reisemühen auf sich zu nehmen. Appropos Mühen, geschlafen hat unser neuer Bekannter auch nur neben seinem Motorrad. Dafür hat er sich noch Zeit genommen uns seine Bekleidungsphilosophie beim Motorradfahren zu erläutern. Man nehme: Funktionsshirt und Radlerunterhosen, ziehe darüber Baumwollsachen und darüber die Motorradjacke (kein Nierengurt – weil zu ungemütlich), so wie eine Jeans und schon hat man eine perfekte Motorradkombi. Aufgrund der Sprachbarriere kamen wir leider nicht zu Detailfragen, ob denn die Kombination von Funktions- und Baumwollwäsche den praktischen Effekt des Erstgenannten etwas untergraben würde. Die Sprachbarriere hielt ihn jedoch dazu an – da ihm kein Wort für Fahrradhose einfiel – mitten auf dem Bahnsteig seinen Gürtel und Hose zu lockern und uns besagtes Kleidungsstück in echt zu zeigen. Es lebe die internationale Verständigung. Jeder wie er mag.

 

Die Autozugfahrt an sich gestaltete sich ganz in Ordnung. Der Platz ist nicht üppig, aber das hatten wir auch nicht erwartet. Positiv überrascht waren wir über das inkludierte Frühstück, serviert durch unseren Zugbegleiter, was für ein Luxus. So genossen wir die Anfahrt nach Narbonne gemütlich sitzend, stehend, liegend und die Landschaft genießend im Zug. Wir hätten der DB noch gerne einen Optimierungstipp gegeben, da die Wartezeit zum Umrangieren von unterschiedlichen Zugteilen (nach Alexandria und Narbonne) bei Neu Isenburg geschlagene drei Stunden in Anspruch genommen hat. Zeit die wir gerne noch für unsere Strecke nach Barcelona gehabt hätten. Abgesehen davon und von unseren Mitreisenden, die den „Zug mit strengem Rauchverbot“ in einen „Strengen Raucherzug“ verwandelt haben, können wir uns schon ganz gut für diese Weise der Urlaubsanreise begeistern. Entspannend bis hierin.

 

Nach dem kleinen Frühstück kamen wir dann auch pünktlich um 12:12h in Narbonne an. Dort ging es zügig voran und schon bald konnten wir unsere treuen Reisegefährten wieder abholen. Beim Herausfahren aus dem Autozug blieb Mathias mit seiner Box am Geländer hängen – zum Glück ohne Schaden. Was das Wetter auf dem Weg nach Barcelona anging, behielt unser spanischer Reisegefährte recht und so regnete es tatsächlich fünf oder sechs Tropfen Wasser. Ein Glück, dass uns zur Eile geraten wurde und so konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang in Barcelona erleben. Nachdem das Hotel nun bezogen ist, werden wir nun die Stadt unsicher machen und dort auch noch auf Nahrungssuche gehen.

 

Und morgen geht es weiter in Richtung Marokko…

 

4 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

  1. Vielleicht habt ihr ja in Barcelona Zeit euch Park Güell und Sagrada Família anzuschauen. Bietet sicherlich Stoff für Fotos.

    1. Hallo Sven.

      Besonders ich möchte mir unbedingt die Sagrada Familia ansehen. Leider ist die Zeit zu kurz jetzt gerade. Aber es gibt ja noch eine Rückfahrt und da haben wir mehr Zeit zwischen Fähre und Autozug…es besteht noch Hoffnung.

      Gruß

      Mathias und Carina

  2. … und den Audio-Guide in der Sagrada Familia nicht vergessen 😉

    Bon viatge!

  3. Hallo,wie geths!!? I’m kike!! The Spanish sleep in checking am dusseldorf railway station! Hahaha … I wait your travel is perfectly..remember….when you across the Spain,you like to stopped or other matters..you can speak to me and I go to meeting us.ok? No problem!! I’m sorry…my English is not very good and my deutsche also….Entschuldigung sie! Ok, ich warte deine Reise das gut zusammen!! Gute Reise und gute fährt. Bis bald!!

    Facebook….mir gefällt!!

Schreibe einen Kommentar