Eigentlich wollten wir am heutigen Tag nach Tunis weiterfahren. Da aber Unabhängigkeitstag war und wir deswegen dachten, dass es nicht ganz so sinnvoll wäre in Tunis eine Herberge zu suchen beschlossen wir uns einen Tag Kairouan zu gönnen und morgen zur Fähre durch zu fahren.
Bekannt als die religiöseste Stad in Tunesien bietet Kairouan den Besuchern eine recht konservatives, aber nicht touristisch überlaufenes Stadtbild. Natürlich konnten auch wir uns die große Moschee (die größte in Nordafrika) nicht entgehen lassen. Dies war im Übrigen auch die einzige Moschee auf unserer Reise die wir auch betreten konnten. Aber was wäre der Besuch eines geschichtlich religiös geprägten Landes, ohne wenigstens eine dieser Stätten aufgesucht zu haben. Bis zum Besuch der Moschee hatten wir auch noch keine anderen Touristen entdecken können. Dort angekommen fanden wir jedoch einige Touristengruppe. Seltsam, denn wir sind vorher durch ziemlich einsame Gassen gewandelt. Die Lösung verbarg sich auf der uns abgewandten Seite der Moschee. Hier hielten große Reisebusse und spülten die Touristen in die Moschee, um diese dann direkt wieder auf zu nehmen und ab zu fahren. Wir erhielten als nicht Gläubige nur Zutritt zum Innenraum des Vorplatzes. Durch die offenstehenden Türen konnten wir aber einen guten Einblick in den Gebetsraum der Männer werfen. Nach der Moschee wandelten wir durch die Medina (Innenstadt) in Richtung Souk (Markt). Ungewöhnlich für tunesische Städte ist die Aufteilung. Die Medina wird durch eine Hauptstraße in zwei Teile geteilt die der Moschee zugewandten Seite darf keine (oder nur sehr, sehr wenige) Geschäfte beherbergen und nur die ‚linke‘, der Moschee abgewandten Seite, hat auch ein reges Geschäftsaufkommen vor zu zeigen. Wir haben uns in keinen Teppichladen verirrt, obwohl dieser Industriezweig als traditionell in Kairouan verwurzelt gilt. Nach einem Bummel durch die Ladenstände und ein paar amüsant und erfolgreichen Verhandlungen kehrten wir dann wieder zu unserem, außerhalb der Altstadt liegenden, Hotel zurück und suchten uns noch ein Restaurant, in dem wir noch einmal die tunesische Küche genießen durften. Irgendwas an dem Abendessen schien Carina nicht vertragen zu haben und so beendeten wir den Tag Müde und Carina mit leichten Bauchschmerzen. Es wäre doch auch zu schön gewesen wenn wir ohne ausgekommen wären.
;