Affentheater

Nach dem gestrigen Unwetter fanden sich heute viel Geröll, Schlamm und Dreck auf den Straßen, aber trotzdem waren sie alle befahrbar. So schlugen wir unseren Weg weiter in Richtung Norden, nach Azrou ein. Auf dem Weg dorthin fuhren wieder durchs Gebirge, vorbei an Schneebarrieren, aber leider gab es weiter oben keinen Schnee, sondern nur Kälte. Die wechselnde Landschaft zwischen Hochebenen und Bergen, sowie Nadelwäldern und freien Steppenflächen war wirklich beeindruckend. Zwischendurch fühlten wir uns schon fast wieder wie in Deutschland – vielleicht in einem Wald in der Eifel – wenn da nicht plötzlich Affen am Straßenrand gewesen wären. Da war doch auch dieses Mal das Straßenschild „Achtung Rehe“ wohl eher fehl am Platze, besser hätte es hier „Achtung Affen“ heißen müssen. Sie tollten quer über die Straße, durch die Bäume und waren dabei sogar sehr zutraulich. Dem ganzen Müll nach zu urteilen, waren sie es wohl auch gewöhnt, dass schon mal Leute anhielten und ihnen von Keksen, bis hin zu Cola wirklich alles zu geben schienen. Da konnte Carina doch wirklich nicht widerstehen und kramte ein paar letzte Kekse aus der Tasche und fütterte die Affen. Mathias konnte dies zwar nicht gutheißen, erklärte sich aber bereit wenigstens ein paar Fotos zu machen. Nach einer weile hielt ein zweites Fahrzeug an – eine Marokkanische Familie – die, wie wir dachten, wohl auch die Affen anschauen wollte. Doch es stellte sich heraus, dass sie ein gemütliches Picknick auf der kleinen Lichtung machen wollten. Als alles schön aufgebaut war, hatte es sich allerdings nicht nur die Familie dort gemütlich gemacht, sondern auch die Affen schienen das ganz lustig zu finden. Nachdem die Familie wohl doch nicht so gemütlich essen konnte, da die Affen sich ihren Anteil klauten, wurden mit lautem Geschimpfe und viel Durcheinander schnell alle Utensilien und die Familie wieder ins Auto gepackt. Da die Affen sich nun dazugehörig fühlten, wollten sie auch mit einsteigen, was die Familie zu verhindern versuchte. Nach einer Weile lustigem Treiben, hatten wir und die Affen dann wieder unsere Ruhe und die Familie suchte sich einen anderen Platz zum Picknick.

Unsere Unterkunft in Azrou haben wir leider dieses Mal nicht auf Anhieb gefunden, da wir keine GPS-Koordinaten hatten. Aber nach ein bisschen Suchen und einem Anruf haben wir sie dann doch gefunden. Sie ist zwar sehr günstig aber dementsprechend auch nicht besonders schön, sondern eher wie eine sehr günstige Jugendherberge. So beschlossen wir, morgen früh sehr zeitig nach Fés los zufahren. Wo wir jetzt ja wieder ein Dach über dem Kopf hatten, konnte natürlich auch das abendliche Gewitter wieder kommen. Dieses Mal auch von Hagel begleitet. Auch stand wieder innerhalb kürzester Zeit die Straße unter Wasser und ein Fluss floss vor unserer Unterkunft vorbei. Da erlaubte sich der Besitzer doch den Scherz, dass wir bei ihm sogar schwimmen gehen können – Sehr lustig!

 

Morgen geht es für uns dann weiter, nach Fés, wo wir hoffen, dass es nicht so viel regnen wird, da wir auf unseren Motorrädern weder Regenjacken, noch einen Regenschirm mitgenommen haben. Sonst wird es wohl ein recht nasser Spaziergang durch die Medina werden.