Regentag in der Wüste und Frühlingsanfang in Deutschland

Der heutige Morgen überraschte uns mit einem wunderschönen Dauerregen und Sturm. So beschlossen wir aus Protest einfach im Bett liegen zu bleiben, bis es wieder schöner werden würde. Nach ein paar Stunden stellten wir fest, dass dem Wetter unser Protest ziemlich egal zu sein schien, denn es besserte sich überhaupt nicht. Motorradfahren macht uns bei dem Wetter keinen Spaß, weshalb wir heute einen Faulenzertag eingelegt haben.

Schon früh am Morgen (so gegen 13h) wurde an unsere Tür geklopft. Ein paar der Familienmitglieder des Hausbesitzers stellten sich uns vor und erkundigten sich nach unserem Wohlbefinden. Nachdem immer mehr Leute in der Tür auftauchten, stellte sich uns die  Frage wie viele Schwestern und Brüder es wohl geben würde. Die Antwort ist, es gibt 9 Geschwister (4 Schwestern und 5 Brüder), zwei Eltern und einige Enkelkinder und Ehefrauen, wovon tatsächlich die Meisten in dem Haus hinter unserem wohnen. Für eine Fußballmannschaft würde es also locker reichen. Das Merken der Namen gaben wir schnell auf, da es einfach zu viele ähnliche Namen gab. Die Wichtigsten ließen wir uns aufschreiben.

Seit heute können wir nun sogar das hauseigene W-Lan nutzen. Das Passwort dafür zu bekommen stellte sich jedoch als schwierig heraus. Nicht weil sie es uns nicht geben wollten, sondern weil es niemand zu kennen schien. Es wurden viele Zettel mit vielen Passwörtern herausgesucht und ausprobiert, bis schließlich eins zu passen schien.

Außerdem wurde uns mittgeteilt, dass es nicht nur einen Supermarkt im Dorf gibt (wo man mit dem Motorrad hinfahren muss), sondern auch einen gleich um die Ecke gibt. Diesen mussten wir sofort ausprobieren. Zu finden war er leichter als erwartet. Wenn man wusste, dass er dort sein musste, ließ er sich immerhin hinter einer normalen Eingangstür eines Hauses ausmachen. Das Einkaufen in diesem ca. 8m² großen Kiosk war jedoch sehr schwer. Die Frauen hinter der Theke konnten leider kaum ein Wort Französisch und wir kaum ein Wort Arabisch. Sie gaben sich jedoch die allergrößte Mühe und probierten sogar unseren deutschen Einkaufszettel zu lesen. Nach viel Gelächter und Zeichensprache hatten wir immerhin genug für ein Abendessen zusammen. Nächstes Mal nehmen wir ein Wörterbuch mit!

Allgemein müssen wir feststellen, dass viele Menschen hier im Süden Tunesiens tatsächlich kaum oder nur gebrochen Französisch sprechen. Auszunehmen sind dabei natürlich die Menschen aus touristischen Gegenden oder touristischem Gewerbe. Das erschwert manches Mal die Kommunikation, wenn aber beide Seiten sich bemühen funktioniert es auch mit Händen und Füßen ganz gut.

Außerdem haben wir nun auch wieder ein tunesisches Handy. Der Betreiber unseres bisherigen Handys schien tatsächlich in Douz kein Netz bereitzustellen. Deshalb hat der Hausvermieter uns eine SIM-Karte geliehen. So kommt es nun, dass uns des Öfteren einheimische Nummern anrufen.

Quelle: www.wetteronline.de

Wir konnten heute außerdem die Kameltour bei einem der vielen Brüder buchen. Geplant ist ein zwei-tägiger Ritt in Richtung Süden, mit Übernachtung unter freiem Himmel oder im Zelt und abendlichem Couscous-Essen. Morgen gegen 10h werden wir wahrscheinlich starten. Da der Wetterbericht aber wieder Regen verspricht, wird die Tour eventuell auch auf Sonntag verschoben. Wir werden uns morgen einfach mal überraschen lassen…! Nach einem schönen Faulenzer- und Teetrinkertag freuen wir uns auf neue Entdeckungen.

 

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